Die Bedeutung der Kunst als eine Möglichkeit, sich mit schwierigen Themen zu befassen, Emotionen und Gefühle auszudrücken, Erfahrungen zu verarbeiten sind nicht nur wichtige Bestandteile der modernen Gedenkstättenpädagogik sondern finden sich auch in der Dauerausstellung der Gedenkstätte Hinzert wieder, wo Häftlinge ihre schrecklichen Erfahrungen während oder nach ihrer Inhaftierung in Form von Bildern, Skulpturen, Holz- oder Linolschnitten ausgedrückt hatten. Die Kunst war/ist für die ehemaligen Häftlinge eine Möglichkeit gewesen, ihre leidvollen Erinnerungen und schmerzlichen Erlebnisse zu verarbeiten. Auch in der Gedenkarbeit kann Kunst eine kreative Form sein, das Gesehene und Gehörte besser zu verarbeiten. Ihre Werke eröffnen einen emotionalen Zugang zum Leiden der Häftlinge im Konzentrationslager. Unbedingt zu vermeiden ist, dass sich die Schüler in die Rolle eine Häftlings „hineinfühlen“ sollen um dessen (Todes-)Ängste, Gedanken, Leiden, … künstlerisch umzusetzen. Wir können es uns heute nicht einmal ansatzweise vorstellen, was es bedeutete im „Dritten Reich“ ein KZ-Häftling zu sein, monatelang zu hungern, Todesfurcht zu haben und dergleichen mehr. Aber die Kunst ist ein Mittel, das, was die Schüler gesehen, erfahren, empfunden und gefühlt haben und was sie besonders beeindruckt hat, zum Ausdruck zu bringen. Ein Gedenkstättenbesuch spricht anders als ein Besuch im Museum zunächst die Gefühle und erst dann Verstand und Wissen des Besuchers an. Künstlerisch kreative Ausdrucksformen bieten den Jugendlichen einen emotionalen Zugang zur einer historischen Thematik und helfen dabei Gedanken und Gefühle auch non-verbal ausdrücken zu können. Auch Schüler, die sonst etwas ruhiger und reservierter sind, können sich auf diese Weise äußern und ihre Gefühle und Empfindungen äußern.