Mit Gebrüll und Prügel wurden die neu ankommenden Gefangenen im Lager empfangen, gleichzeitig brachte die Wachmannschaft ihnen bei, dass im Lager alles im Laufschritt zu geschehen habe. Statt ihres Namens erhielten sie Häftlingsnummern, auf die sie bei Zuruf reagieren mussten. Nachdem sie auf dem Appellplatz einige Runden gelaufen waren, erfolgte die Rasur aller Körperhaare, das Duschen und Anziehen der Häftlingskleidung. Die Neuankömmlinge wurden zunächst für einige Tage in die Quarantänestube eingewiesen. Danach verteilte das Wachpersonal die neuen Häftlinge auf die Baracken im Lager und wies sie jeweils beim Morgenappell den Arbeitskommandos zu.
Angst vor willkürlicher Gewalt, Hunger und schwere körperliche Anstrengungen prägten den Alltag der Häftlinge. In der Regel mussten die Häftlinge im Sommer um 5:00 Uhr, im Winter um 6:00 Uhr aufstehen. Nach dem Stubenappell ging es zum Waschen und Ankleiden, Zimmermachen und zum so genannten „Frühsport“. Das anschließende Frühstück bestand aus Brot, etwas Margarine und Marmelade sowie sehr dünnem „Kaffee-Ersatz“. Weiter ging es im Laufschritt zum Morgenappell auf den Appellplatz. Anschließend mussten die Häftlinge zur Arbeit ausrücken. Für diejenigen, die im Lager blieben, gab es um 12:00 Uhr eine wässrige Suppe als Mittagessen. Danach wurde bis 18:00 Uhr weitergearbeitet. Im Anschluss mussten alle zum Abendappell antreten. Gegen 19:00 Uhr gab es wieder eine Suppe, oft genug aber auch nur „Tee“. Gegen 21:00 Uhr folgte die Stubenabnahme und anschließend war Bettruhe angesagt. Diese Zeiten konnten nach dem jeweiligen Einsatz der Gefangenen in den Arbeitskommandos sehr unterschiedlich sein. Je weiter der Arbeitseinsatz entfernt war, desto früher erfolgte das Wecken und entsprechend später die Rückkehr in das Lager.